DVD abspielen unter Linux (Ubuntu / Kubuntu)

Wer unter Linux seine gekaufte DVD anschauen möchte und sich denkt: “Einfach DVD einlegen und anschauen”, der wird schnell feststellen, dass es so nicht funktioniert. Die meisten Multimedia-Dateien können unter Linux ohne Probleme abgespielt werden. Dazu gehören die gekauften DVD’s leider nicht, da sie oft verschlüsselt sind.

Damit eine verschlüsselte DVD gelesen werden kann, braucht es das Paket libdvdcss2. Aufgrund rechtlicher Unsicherheiten ist es in vielen Linux-Distributionen (Ubuntu, Debian usw.) nicht enthalten.

Das Paket kann folgendermassen installiert werden:


sudo apt-get install libdvdread4

Wurde die Installation erfolgreich abgeschlossen muss noch das Installations-Skript ausgeführt werden:


sudo sh /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh

Konnte auch dieses Skript erfolgreich ausgeführt werden, sollte das Abspielen von DVD’s funktionieren.

Detaillierte Informationen zu Ubuntu und Codecs
Wikipedia: Libdvdcss

Kostenloses StartSSL Serverzertifikat einrichten beim NGINX Webserver

Achtung:
Mozilla und Google haben der Zertifizierungsstelle das Vertrauen entzogen, somit werden die meisten StartSSL-Zertifikate nicht mehr als vertrauenswürdig anerkannt. Als eine gute und freie Alternative kann Let’s Encrypt eingesetzt werden.

Zum Installieren eines kostenloses StartSSL-Zertifikates auf einem NGINX Webserver, braucht es folgende Schritte:

  1. Ein Zertifikat bei StartSSL erstellen
  2. Den neu erstellten privaten Schlüssel mit “Copy & Paste” in eine Datei, mit den Namen ssl.key, speichern
  3. Die Datei ssl.key mit einem geeigneten Tool, beispielsweise WinSCP für Windows Benutzer, auf den Webserver kopieren
  4. Mit Hilfe von OpenSSL muss der private Schlüssel, auf dem Server, entschlüsselt gespeichert werden: openssl rsa -in ssl.key -out server.key
    (Hinweis zur Passworteingabe bei verwendung von Putty: Möchte man nicht die >= 32 Stellige “PEM pass phrase” von Hand abtippen, kann diese mit “shift+Ins” eingefügt werden.)
  5. Wenn das Webseiten-Zertifikat durch StartSSL erstellt wurde, erhält man eine Benachrichtigung und kann das Zertifikat unter: Control Panel-> Tool Box-> Retrieve Certificate beziehen. Dazu wieder mit “Copy & Paste” in eine Datei namens ssl.cert speichern und zum Webserver kopieren
  6. Nach diesem Schritt muss noch ein Gesamtpaket mit den Hilfszertifikaten von StartSSL und dem Webseiten-Zertifikat erstellt werden, da beim NGINX Webserver diese Zertifikate nicht einzeln in der Konfiguration angegeben werden. Die Hilfszertifikate können bei StartSSL heruntergeladen werden. Um das Gesamtpaket zu erstellen, braucht es für die kostenlosen Zertifikate die Dateien ca.pem und sub.class1.server.ca.pem. Mit dem Befehl:
    cat ssl.cert ca.pem sub.class1.server.ca.pem > server.pem
    werden alle Dateien in die Datei server.pem zusammengefasst.
  7. Nun die Dateien “server.pem” und “server.key” in das gewünschte Verzeichnis kopieren. Hier in diesem Beispiel nach “/etc/nginx/cert/”.
  8. Jetzt muss noch die NGINX Konfiguration angepasst werden:
    server {
        listen   443;
        ssl on;
        ssl_certificate /etc/nginx/cert/server.pem;
        ssl_certificate_key /etc/nginx/cert/server.key;
        server_name  www.example.org;
        root /var/www/example;
        location / {
            index  index.html;
        }
    }
  9. Zum Abschluss wird noch ein Neustart von NGINX durchgeführt.(/etc/init.d/nginx restart) Wenn beim Neustart keine Fehlermeldung in der Konsole erscheint, ist das Zertifikat erfolgreich installiert worden.

Hinweis: Sollte NGINX nicht mehr starten und eine ähnliche Fehlermeldung wie:

[emerg]: SSL_CTX_use_certificate_chain_file("/etc/nginx/cert/server.crt") failed (SSL: error:02001002:system library:fopen:No such file or directory error:20074002:BIO routines:FILE_CTRL:system lib error:140DC002:SSL routines:SSL_CTX_use_certificate_chain_file:system lib)
configuration file /etc/nginx/nginx.conf test failed

in der Konsole angezeigt werden, dann deutet dies auf einen fehlenden Zeilenumbruch in der Datei server.pem hin.

NGINX - Fehler in der server.pem Datei
Fehlender Zeilenumbruch in der .PEM Datei
Einfach den Zeilenumbruch korrigieren und die Datei speichern. Nach der Korrektur sollte NGINX wieder erfolgreich starten.
Zeilenumbruch korrigiert
Zeilenumbruch korrigiert

nslookup: anzeigen einer Liste mit allen IP’s und Aliasse einer Domain

Um eine Liste mit allen IP’s und Aliasse einer Domain zu erhalten, kann mit Hilfe des Tools nslookup ein Zonen-Transfer simuliert werden. Dies setzt voraus, dass der zuständige DNS-Server die Option “Zone-Transfere” eingeschaltet hat.

Aus dem Gesichtspunkt der Sicherheit, sollte diese Option bei einem DNS-Server nicht aktiviert sein. Mehr zu diesem Thema “Why is securing DNS zone transfer necessary?”

Um die Liste zu erstellen, braucht es folgende Schritte:

  1. nslookup im interaktiven Modus starten
  2. den Typ der Abfrage auf Nameserver setzen (ns)
  3. ermitteln des Domain-Servers
  4. Simulieren eines Zonen-Transfers

In den interaktiven Modus wechseln und den zuständige DNS-Server bestimmen:


>nslookup
>set type=ns
>2022.ch
>
Nicht autorisierende Antwort:
2022.ch nameserver = ns15.zoneedit.com
2022.ch nameserver = ns13.zoneedit.com

ns13.zoneedit.com       internet address = 66.223.97.114
ns15.zoneedit.com       internet address = 216.227.210.9

Auf den obigen Zeilen 6 und 7 sind die zuständigen DNS-Server abgebildet. Nun wird einer dieser DNS-Server unter nslookup definiert, als Server für die Anfragen, danach wird die Simulation des Zonen-Transfers gestartet:


>server ns15.zoneedit.com
>ls -d 2022.ch
>
[ns15.zoneedit.com]
 2022.ch.                       SOA    ns13.zoneedit.com soacontact.zoneedit.com
. (2011330253 300 300 300 300)
 2022.ch.                       NS     ns15.zoneedit.com
 2022.ch.                       NS     ns13.zoneedit.com
 2022.ch.                       A      80.238.129.157
 demo                           A      194.88.197.97
 www                            A      80.238.129.157
 2022.ch.                       SOA    ns13.zoneedit.com soacontact.zoneedit.com
. (2011330253 300 300 300 300)

Will man das Resultat direkt in eine Textdatei speichern, kann der Befehl auch folgendermassen eingegeben werden:


>ls -d 2022.ch > DateiZumSpeichern.txt

Der Output kann jetzt in der Datei “DateiZumSpeichern.txt” angeschaut werden.

Disk Image mit dd unter Windows erstellen

Der ursprüngliche Unix-Befehl dd dient zum Kopieren von Datenströmen auf niedrigster Stufe. Mit der Hilfe von dd können Datenträger Images von CDs, Harddisks, USB-Sticks usw. erstellt werden. In den meisten Linux-Distributionen ist dd bereits vorhanden. Für Windows (32bit) gibt es auch ein Binary, das unter chrysocome.net heruntergeladen werden kann. Anders als die Unix-Version, bei der auch Datenströme konvertiert werden können, unterstützt die Windows-Version nur das Kopieren von Datenströmen.

Um eine Auflistung der vorhandenen Datenträger zu erhalten, wird folgender Befehl verwendet:


dd --list

Als Output erhalten wir eine Auflistung der vorhanden Datenträger:
dd --list

Um nun ein Image des Laufwerks f:\ zu erstellen:


dd if=\\.\Volume{bae40a24-91cd-11e0-804b-080027ffca15} of=c:\tmp\forensic.img --progress

Mit diesem Befehl wird nun dd das gesamte Laufwerk f:\ als Imagedatei im Verzeichnis c:\tmp speichern.

  • if= definiert das Inputfile / den Datenträger der kopiert werden soll
  • of= definiert das Outputtfile / den Datenträger der beschrieben werden soll
  • bs= definiert die Blockgrösse, welche standardmässig auf 512 gesetzt ist
  • – -progress zeigt die Anzahl der bereits kopierten Blocks an (nur unter Windows vorhanden)

Um unter Windows auf die erstellte Imagedatei zuzugreifen, braucht es ein Tool das dieses Image wieder als Laufwerk einbinden kann.

Dazu eignen sich die Tools:
FileDisk
p2-explorer

ARP-Übersetzungstabelle anzeigen und verändern

Mit Hilfe des Tools “arp” kann unter Windows und Linux die Übersetzungstabelle für IP-Adressen zur MAC-Adresse (physikalische Adresse) angezeigt und verändert werden. Diese Übersetzungstabelle wird von ARP (Address Resolution Protocol) verwendet. Das Tool wird im Normalfall nur für Test- und Debugzwecke verwendet.


>arp -a

Zeigt die aktuellen ARP-Einträge in der Übersetzungstabelle an.

ARP-Einträge

Um einen Eintrag aus der Tabelle zu löschen:


>arp -d 192.168.0.22

Um einen eigenen statischen Eintrag hinzuzufügen:


>arp -s 192.168.0.22 00-aa-00-62-c6-09

DNS-Abfragen mit nslookup

Braucht man Informationen zu einer Domain kann unter Windows und Linux nslookup verwendet werden. Das Tool nslookup bietet die Möglichkeit einen interaktiven Modus oder den nicht interaktiven Modus zu verwenden. Diese Modi unterscheiden sich beim Eingeben der Werte. Im interaktiven Modus wird in einer eigenen Konsole gearbeitet und jeder Befehl einzeln angegeben. Beim nicht interaktiven Modus hingegen, wird alles in einem Befehl definiert.

Was hat www.monsterli.ch für eine IP-Adresse?

Im interaktiven Modus:


>nslookup
>www.monsterli.ch
Server:                192.168.0.1
Address:               192.168.0.1#53

Name:      www.monsterli.ch
Address:   80.238.129.157

Durch die Eingabe von nslookup, in der Konsole, wird in den interaktiven Modus gewechselt. Nach dem wechseln des Modus, kann durch die Eingabe des Hostnamens die Abfrage gestartet werden.

Im nicht interaktiven Modus:


>nslookup www.monsterli.ch
Server:                192.168.0.1
Address:               192.168.0.1#53

Name:      www.monsterli.ch
Address:   80.238.129.157

Was ist der Mailserver der Domain monsterli.ch ?

Im interaktiven Modus:


>nslookup
>set type=mx
>monsterli.ch
Server:                192.168.0.1
Address:               192.168.0.1#53

Nicht autorisierende Antwort:
monsterli.ch    MX preference = 0, mail exchanger = mail.monsterli.ch
monsterli.ch    MX preference = 5, mail exchanger = monsterli.ch
monsterli.ch    MX preference = 10, mail exchanger = mail2.monsterli.ch

Im nicht interaktiven Modus:


>nslookup -type=mx monsterli.ch
Server:                192.168.0.1
Address:               192.168.0.1#53

Nicht autorisierende Antwort:
monsterli.ch    MX preference = 0, mail exchanger = mail.monsterli.ch
monsterli.ch    MX preference = 5, mail exchanger = monsterli.ch
monsterli.ch    MX preference = 10, mail exchanger = mail2.monsterli.ch

Einen alternativen DNS-Server für die Abfragen verwenden

Soll bei der DNS-Abfrage nicht der standart DNS-Server verwendet werden, kann dieser angegeben werden. Hier im Beispiel wird ein öffentlicher DNS-Server von Google verwendet.

Im interaktiven Modus:


>nslookup
>server 8.8.4.4
Standardserver: google-public-dns-b.google.com
Address:  8.8.4.4

>www.monsterli.ch
Server:                8.8.4.4
Address:               8.8.4.4#53

Name:      www.monsterli.ch
Address:   80.238.129.157

Im nicht interaktiven Modus:


>nslookup www.monsterli.ch 8.8.4.4
Server:                8.8.4.4
Address:               8.8.4.4#53

Name:      www.monsterli.ch
Address:   80.238.129.157

Port-Scanning mit nmap

Nmap ist ein sehr mächtiges Tool zum Herausfinden ob Ports offen sind und auf eingehende Verbindungen warten. Dazu bietet nmap verschiedene Möglichkeiten einen Scan durchzuführen:

Stealth SYN-Scan
Der SYN-Scan stellt keine vollständige Verbindung zum Zielrechner her, wie es beim “Three-Way-Handshake” üblich wäre. Dabei sendet nmap ein SYN-Paket und untersucht die Antwort des Zielrechners. Wird als Antwort ein SYN/ACK-Paket empfangen, werden Verbindungen auf diesem Port akzeptiert. Anstelle eines ACK-Paket zurückzusenden, wird die Verbindung durch nmap sofort unterbrochen, indem ein RST-Paket zum Zielrechner gesendet wird. Dies verhindert, dass der Dienst zu einem DoS Opfer wird.


sudo nmap -sS 192.168.0.1

UDP-Scan
Beim UDP-Scan sendet nmap an jeden zu prüfenden Port ein UDP-Paket, dabei ist der Paketinhalt meistens leer. Ist es jedoch ein “bekannter” Port wie 53 oder 161 wird der Inhalt des Paketes dem Protokoll angepasst.


sudo nmap -sU 192.168.0.1

Scan mit “Lockadressen” (Scan with decoys)
Das Scanning mit “Lockadressen” versucht die eigene IP-Adresse, hinter mehreren aktiven IP-Adressen, zu verstecken. Dabei sendet nmap einige Pakete mit der eigenen IP-Adresse und sendet danach gefälschte Pakete mit den Lockadressen. Ein IDS kann so zwar erkennen, dass von einigen IP-Adressen einen Port-Scan durchgeführt wird, aber welche Adresse den effektiven Scan verursacht, ist nicht einfach zu bestimmen. Wichtig dabei ist, dass “decoys” gewählt werden welche aktiv sind, damit der Zielrechner nicht Opfer eines SYN-Flooding wird.


sudo nmap -D 192.168.0.200,192.168.0.300 192.168.0.1

Im Beispiel wird der Zielrechner 192.168.0.1 gescannt. Die Lockadressen sind: 192.168.0.200 und 192.168.0.300

FIN-, X-mas- und Null-Scans
Bei diesen 3 Scans wird ein unsinniges Paket an jeden Port des Zielrechner geschickt. Wenn der Port aktiv ist, werden diese Pakete einfach ignoriert. Ist der Port jedoch geschlossen und das System reagiert wie im RFC 793 definiert, dann wird es ein RST-Paket zurückschicken. Diese Techniken funktionieren nicht auf allen Systemen, da sich nicht alle Implementierungen nach dem RFC 793 richten. Unter anderem sind das Microsoft Windows, einige Cisco-Devices, BSDI und IBM OS/400.

Null-Scan


sudo nmap -sN 192.168.0.1

Dabei ist kein einziges Flag gesetzt

FIN-Scan


sudo nmap -sF 192.168.0.1

TCP FIN-Flag ist gesetzt

X-mas-Scan


sudo nmap -sX 192.168.0.1

Da dieses Paket die Flags FIN, PSH und URG gesetzt hat, heisst die Technik xmas-scan. (Es leuchtet wie ein Weihnachtsbaum)

SYN-Scan
SYN-Scan bei einem Zielrechner mit Windows

Null-Scan
Ein Null-Scan beim selben Zielsystem, führt wegen der Implementierung zu keinem Resultat

Netcat als Port Scanner verwenden

Netcat kann als einfacher “Port Scanner” verwendet werden. Dabei liefert das Tool nicht die vielen Optionen wie nmap, aber es genügt um herauszufinden welche Ports bei einem System offen sind.


nc -v 127.0.0.1 -z 80-1024

Parameter:

    -v zeige detailierte Ausgabe
    -z zero-I/O mode [Scanner-Modus]
    80-1024 Ports zum Scannen. Eingabe eines ganzen Bereiches oder nur eines einzelnen Ports

Prüfen ob der Port 80 bei www.monsterli.ch offen ist:


nc -v www.monsterli.ch -z 80
Connection to www.monsterli.ch 80 port [tcp/www] succeeded!

Netcat als Webserver verwenden

Braucht man kurzerhand einen Webserver, der eine einzelne statische Datei ausliefert, kann dies mit Hilfe von Netcat gemacht werden.
Anwendungsszenarien:

  • Testing
  • Beim Unterbruch eines Webservers, damit möglichst schnell eine Fehlerseite angezeigt wird

[cc lang=”bash”]
while true; do sudo nc -l 80 -q 1 < error.html; done [/cc]
Parameter:

    -l Port um auf Anfragen zu warten
    -q Sekunden die nc nach einem stdin warten soll bis es terminiert
    error.html Eine einfache statische HTML-Seite, welche ausgeliefert wird